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Moyo

Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2016

 

Wenn Du wissen willst,
wie die Geschäfte auf dem Markt laufen,
musst du dort hin gehen.

Jahresbericht 16

Liebe Freunde des Vereins „Moyo“

Der Vorstand hat sich seit der letzten GV im März 16 einige Male getroffen.

Diskutiert wurde über unsere Aufgaben innerhalb des Vorstande aber auch über Hilfeleistungen sowie Dringlichkeiten und Prioritäten für die Cooperative. 

Ebenfalls trafen wir uns zweimal für die Vorbereitungen des Events „Zug für Afrika“ im Schloss-Park von Cham.

Auch wenn der Kontakt zu Joseph Kalamba, telefonisch oder per Mail, immer wieder schwierig war, gingen die verschiedenen Arbeiten in der Umgebung von Kamutanga voran. 

Felder von Manjok, Bananen, Mandarinen und Orangenbäumen, Kaffee und Mais so wie Plantagen von Palmöl wurden angebaut, Alleen von Mangobäumen zwischen Kamutanga und Mukenge von den Studentinnen und Studenten der Landwirtschaftlichen Uni Kam, angepflanzt. 

Die einheimische Bevölkerung, sowie die Studentinnen und Studenten sind über die bereits reichliche Ernte stolz. 

Von Joseph weitsichtig angeregt, ist im Lehrplan der Landwirtschaftsstudenten, die Erziehung zur Selbstversorgung und späteren Verkauf von Früchten.

Einen Teil der im Lager in Kinshasa gelagerten Sachen, konnten endlich nach Kamutanga geliefert werden. So z.B. die Stühle der Gemeinde Baar für die Uni Kam.

Sie funktioniert mit der grossen Aula sehr erfolgreich. Sie ist inzwischen staatlich anerkannt. Das Lehrpersonal aber leider noch nicht vom Staat bezahlt.

Die ersten Studentinnen und Studenten erhalten diesen Sommer ihr Diplom.

Die langersehnte Internet-Verbindung ist installiert und ist bereits in Betrieb. Endlich haben die Verantwortlichen der Cooperative und die Studenten einen Zugang zur „Welt“.

Das Schwesternhaus in Kamponde, finanziert der Kirchgemeinde Baar, ist von fünf Ordensschwestern bezogen und belebt. Alle arbeiten in den umliegenden Schulen und in der nah gelegenen Gesundheitsstation.

 

Auch die Pfarrkirche in Mikele, ist seit dem Besuch von Katharina Küng im Herbst 15, erstellt. Es fehlt noch die Inneneinrichtung.

Endlich – eine neue breite Strasse von Mukenge nach Kamutanga wurde „modernisiert – und erst noch vom Staat mitfinanziert worden.

 Im vergangenen Jahr gab es zweimal hohen Besuch. 

Eine Delegation vom Erziehungsministerium von Kinshasa besuchte Mitte Juni die Uni-Kam. Ein wichtiger Besuch – geht es nicht letztlich darum – dass die Löhne der Lehrer vom Staat bezahlt werden sollen.

Ein grosses Fest wurde im Mai, von der Bevölkerung der beiden Dörfer Mikele und Kamutanga, für den Besuch des Erzbischofs von Kananga, vorbereitet. 

Die Schulen der Cooperative funktionieren bestens. Sie sind gut besucht, die Schulzimmer überfüllt, Material wie Schreibzeug, Kreide und Hefte sind dadurch immer wieder Mangelware. Circa 70% der Lehrer erhalten bereits vom Staat einen kleinen Lohn.

Durch die extrem schwierige politische Lage im Kongo erlebten die Ärzte und das Pflegepersonal der fünf Gesundheitsstationen vergangene Monate grosse Not. 

Die Stationen waren überfüllt mit Patienten. Unruhen und militärische Kämpfe forderten viele Opfer. 120 Tote in Tshimbulu, 9 in Kandaye, 6 in Kalangala, 2 in Lubi und 49 Tote in Nguema (auf der anderen Seite des Flusses Lulua). Viele Menschen der betroffenen Gebiete flüchteten in die Wälder und harrten bis zu drei Wochen aus. Krankheiten machten sich dadurch breit. Fast der ganze Medikamenten-Vorrat ist aufgebraucht.

Die Pflegekosten konnten im Januar und Februar nicht bezahlt werden. Zu dem verlangten Milizangehörige von Dr. Sämi und seinen Kollegen und Mitarbeiter, sich gratis behandeln zu lassen. Das Ärzteteam lebt und arbeitet in sehr schwierigen sozialen und materiellen Umständen aber sie geben nicht auf. Zuerst pflegen sie die Patienten dann die Kasse!!! Aussage von Dr. Sämi!!!

Die medizinischen Geräte und Materialien, die neu eingekauft werden konnten, waren in dieser grossen Not eine unvorstellbare Hilfe. 

Joseph Kalamba verband seinen kurzen Aufenthalt im Sommer mit dem Gottesdienst im Schlosspark in Cham zur Aktion „Zug für Afrika“. Für alle BesucherInnen eine sehr schöne und gelungene Überraschung. 

Unsere Vorstandsmitglieder, vor allem Helen und Priska, überliessen nichts dem Zufall und richteten den Marktstand, für die Aktion am Sonntag, mit vielen kongolesischen Köstlichkeiten ein. Eine Augenweide!

Nochmals herzlichen Dank allen beteiligten.

Im Dezember und Januar machte Joseph in Frauenfeld wieder eine Stellvertretung. Eigentlich wollte er Ende Januar in seine Heimat zurückkehren. Die politische Lage in seiner Heimat verhinderte dies, so dass er über Belgien weiter nach Kinshasa erst mit einer zweiwöchigen Verspätung dort ankam. 

Die Unruhen waren noch spürbar. Im Februar attackierten Milizen das Priesterseminar in Kananga. Viele der Theologen flüchteten in den Busch. Noch immer bleibt das Seminar geschlossen.

Aktuell: Zwei Experten der UNO sind seit einer Woche in der Region von Tshimbulu verschwunden. Es wird vermutet, dass sie verschleppt wurden.

In Kamutanga und Mikele ist die Situation zum Glück noch ruhig. Die Angst bleibt aber! Bis zur Wahl Ende dieses Jahres und Anfangs 2018 wird die politische Lage im Land sehr turbulent bleiben. 

Joseph Kalamba lässt alle herzlichst Grüssen und bittet darum für Ihn und seine Bevölkerung zu beten damit die Hoffnung für eine bessere Zukunft in seiner Heimat nicht ausgelöscht wird.

Allen die heute Anwesend sind, allen Spenderinnen und Spender ein grosses Dankeschön für das Interesse und die Solidarität mit der Bevölkerung in der Heimat von Joseph Kalamba. 

Katharina Küng

Präsidentin