Jahresbericht 2014
Bist du bei einem Freund eingeladen, so iss auch das Bein des Grashüpfers, wenn dein Freund nichts Besseres anbieten kann.
Liebe Freunde des Vereins „Moyo“
Das erste Jahr ohne Joseph Kalamba in der Nähe.
Seit der letzten GV im März 14, haben wir uns im Vorstand drei Mal für Sitzungen getroffen. Zusätzlich sassen wir vor den Sommerferien für die Aktion „Zug für Afrika“ zusammen.
An der 1. Sitzung im laufenden Jahr, im Mai 14, konnte ich über den Gesundheitszustand von Joseph zum Glück Gutes erzählen. Er hatte sich erholt und die Ärzte waren zufrieden, so dass er sich nun endlich für seine Rückkehr in den Kongo vorbereiten konnte.
Joseph überreichte uns noch einen Bericht von den Verantwortlichen der Gesundheitsstationen. Die Gesundheitsstationen werden gut besucht und von den Verantwortlichen korrekt betreut. Leider werden aber die Löhne von der Regierung noch immer nicht ausbezahlt. Eine grosse Sorge der Cooperative bidiep bidiep. Das verunsichert die Arbeitenden und es gibt ab und zu Streit unter ihnen. Joseph konnte bis an hin Löhne mit seinem Gehalt von Baar bezahlen. Er bittet nun unseren Vorstand ihn dabei zu unterstützen, da ihm der Lohn von Baar nicht mehr zusteht. Die Kosten für die Löhne der vier Gesundheitsstationen würden pro Jahr ca. 9180 US Dollar ausmachen.
Im Vorstand beschlossen wir, sobald wir genauere Zahlen der Löhne kennen, darüber zu diskutieren.
Joseph ist am 29. Mai 14 endlich abgereist. Die Bevölkerung in seiner Heimat hat ihn freudig empfangen. Für Joseph war die Freude von kurzer Dauer. Ein neuer, junger Bischof beschloss mit anderen Bischöfen zusammen, ihn für die Zukunft nach Kinshasa zu schicken. Viele, langwierige Gespräche führten bis heute zu keiner vernünftigen Lösung. Joseph war und ist es noch, traurig und wütend, da man ihm vorgängig versprochen hatte, sich um seine Leute kümmern zu dürfen. Er kämpft weiter für seine Rechte, obwohl die Bischöfe ihm mit dem Stuhl von Rom drohen.
Mehr als vier Monate habe wir nichts mehr von ihm gehört. Jedes Mail das ich ihm geschrieben habe, Telefongespräche mit Silvan, blieben unbeantwortet. Erwin Hartmann und Fam. Lüthi von Solothurn erging es gleich. Erst im September konnte ich kurz mit Joseph telefonieren. Er hatte mir mitgeteilt, dass er im Oktober in die Schweiz zurückkehren wolle, für letzte Kontrollen beim Arzt in Solothurn.
Wie so oft, kam es anders.
Die geplante Reise im Oktober musste ich deshalb wieder abblasen.
Joseph reiste erst im November 14 in die Schweiz zurück. Er hatte sich telefonisch bei mir gemeldet und wir trafen uns kurzfristig am 27. Dez. 14. für ein intensives langes Gespräch.
Für ca. sieben Wochen blieb er in der Schweiz…er wurde von Bischof Felix Gmür für diese Zeit in Schötz eingesetzt. (hatte mit seiner Aufenthaltsbewilligung zu tun)
Fast pünktlich auf Ende des Jahres 14 schrieb Sylvain Kabuanga einen ausführlichen Bericht über unsere fünf Gesundheitsstationen und über die Situation vor Ort.
Gesundheitsstationen:
Neu machen die Verantwortlichen der Gesundheitsstationen einen Unterschied zwischen „poste de Sante“, Gesundheitsstation ohne Geburten, also ein Ambulatorium und „centre de sante“ Gesundheitstation mit Geburten.
Zu den „poste de sante“ gehören Mikele, Mukonda und Kanday und zu den „centre de sante“ gehören Kabila, Kalangala und Muambi.
Einmal pro Monat treffen sich alle Hauptverantwortlichen der Gesundheitsstationen für einen Austausch und eine gemeinsame Sitzung.
Im Allgemeinen funktionieren die Stationen gut und werden von der Bevölkerung rege genutzt, Tag und Nacht.
Ausser in Muambi, da gibt es Auseinandersetzungen zwischen der Krankenschwester vor Ort und dem Dorfoberst. Deshalb bleibt die Station noch immer geschlossen. Da ganz in der Nähe, im 5 km entfernten Tshilolo, die Protestanten ein neues, grosses und modernes Spital bauen, haben die Verantwortlichen Angst, die Bevölkerung von Muambi könnte nach Tshilolo gehen. Da die Armut gross ist, können sie kaum ihre Behandlungen bezahlen.
Zwei Ärzte gehen regelmässig zu den Aussenstationen. Schwerkranke Menschen können noch immer ins nahe gelegene Spital der Italiener gebracht werden. (Tshimbulu)
Noch immer werden viele Menschen, vor allem Kinder, wegen der Malaria behandelt.
Viele Schwangere kommen zur Voruntersuchung. Es braucht aber noch viele Bemühungen und Informationen, dass noch mehr Frauen dieses Angebot nutzen.
Leider fehlt es immer noch an einfachen Arbeitsinstrumenten, wie Laborgeräte und einfaches Operationsbesteck, Blutdruckgeräte, Chirurgische Instrumente wie Scheren, Kornzangen, Stethoskope, Babywaage ect. Licht resp. Strom mit Solarenergie wäre einen Traum.
Die Löhne für die Monate November und Dezember können wir nicht bezahlen und bitten um Hilfe.
Dank ihrer grosszügigen, regelmässigen und finanzielle Unterstützung können wir die Medikamente für die fünf Stationen einkaufen.
Die dazugelegte Statistik gibt ihnen einen Einblick der Nutzung der Gesundheitsstationen.
Im Namen der Bevölkerung, der KrankenpflegerInnen und Ärzten ein grosses und herzliches Dankeschön. Im neuen Jahr alles Gute. Ihr Sylvain Kabuanga.
Dieser Bericht von Sylvain war wichtig für unsere Arbeit im Vorstand. So konnten wir an der Sitzung im Dezember diskutieren, welche Aufgaben wir als erstes anpacken. Wir haben uns entschlossen, (die korrekten Zahlen für die Lohnzahlung haben wir erhalten) nebst den Medikamentenkosten auch die Löhne für ein halbes Jahr für alle Stationen zu übernehmen. Inzwischen wurde auch der Betrag von fast CHF 9000.- überwiesen.
Nebst der Arbeit über die Gesundheitsstationen haben wir uns mit der Erarbeitung einer eigenen Homepage und der Aktion „Zug für Afrika“ auseinandergesetzt.
Die Aktion Mitte August in Cham war wiederum sehr beliebt und einen vollen Erfolg. Unsere Vorstandsmitglieder haben für den Marktstand viel geleistet. Voran Helen, Priska und Sandra.
Im letzten Weihnachtsbrief konnte ich Ihnen die neue Homepage mit Freude vorstellen.
Auch wenn Joseph nicht mehr direkt mit uns im Vorstand arbeitet….wir haben einiges bewegt und sind sehr Dankbar auch über ihre Unterstützung.
An dieser Stelle ein grosses „Vergelt‘s Gott“ an alle, die sich finanziell oder im Gebet für unsere Arbeit und die Menschen im Kongo engagieren.
Merci, danke
Katharina Küng
Präsidentin