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Moyo

Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013

Liebe Freunde des Vereins „Moyo“ Partnerschaft Baar – Kongo

Ein bewegendes Jahr liegt hinter uns.

Seit der letzten GV, genau vor einem Jahr, hat sich der Vorstand drei Mal für Sitzungen getroffen. Zweimal war Joseph noch dabei, im Dezember unterhielten wir uns über die Vereinsgeschäfte zum ersten Mal ohne Joseph.

Wer langsam geht, kommt weit.

Gesundheits- und Entbindungsstationen

 

  1. Nach dem schriftlichen Bericht von Dr. Patrick und Dr. Samy funktionieren die Gesundheitsstationen gut. Einmal im Monat treffen sich alle Verantwortlichen der Stationen in Mukenge zum Austausch. Viele Schwangere nutzen regelmässig die Entbindungs- und Gesundheitsstationen.
  2. Das Pflegeteam von Mukenge hat seit einigen Monaten einen Krankenpfleger gefunden und nach Mukonda geschickt. Dort hat er die Verantwortung der Gesundheitsstation übernommen. Es werden nur Krankheiten gepflegt. Schwangere werden nicht kontrolliert oder gar entbunden. Seit dem Tod von Sr. Beatrice möchte keine Frau in diesem Gebäude übernachten, da zuerst die Dämonen oder Geister ausgetrieben werden müssen. Es braucht einen Priester der das tun kann. Joseph wird diese Zeremonie im Oktober, wenn Erwin Hartmann und ich dabei sind, übernehmen.
  3. In Kanday wurde eine kleine Pflegestation eröffnet. Zwei Krankenpfleger arbeiten dort. Für Schwangerschaftskontrollen und Entbindungen gehen die Frauen aber in das nahegelegene Spital in Mukenge.
  4. Dank grosszügiger Spende von Privatpersonen konnten wir den langersehnten Jeep, als Ambulanz, bestellen und kaufen.(Bild zeigen) Die Freude ist gross. Gerne hätten Joseph und ich diesen in Kinshasa entgegen genommen. Das hat nun Mama Rose für uns übernommen. Sie wird ihn zur Sicherheit bei sich zu Hause behalten, bis der Weitertransport organisiert ist. 
  5. Joseph hat mir geschrieben, dass die Bezahlung des Pflegepersonals in den verschiedenen Stationen ab 2016 sehr schwierig wird. Er sagt: Nur wenn der Himmel interveniert, kann die Situation verbessert werden. Wir im Vorstand werden dieses Thema sicher bei der nächsten Sitzung aufnehmen.
  6. Ein immer noch grosses Problem ist der Mangel an Strom. Auch da sind wir am Abklären im Vorstand und auch die Leute vor Ort. (durch meine Verschiebung der Reise hat sich auch dies verzögert.)
  7. Die Gesundheitsstation in Mikele möchte gerne die Funktion als Entbindungsstation aufnehmen. Sr. Theres ist nicht nur Krankenpflegerin sondern hat auch die Ausbildung zur Hebamme. Joseph hat ihr die Erlaubnis dazu gegeben, mit der Bedingung, bei schwierigen Fällen die Frauen nach Mukenge zu schicken.

 

 

Schulen

  1. Zurzeit gehen in der St. Andre Schule in Kananga mehr als 380 Schüler in die Primarschule und etwa 130 Schüler in die Sekundarschule. Neu gibt es einen Kindergarten. Es besuchen 36 Kinder diese Vorschule. Aus Platzgründen findet der Kindergarten in einem Theologie Büro statt.
  2. Alle Lehrer und auch die Ordensschwestern warten seit einiger Zeit auf ihren Lohn der Regierung. Als Zwischenlösung sammeln die Eltern der Schüler jeden Monat Geld. So bekommt wenigstens jeder Lehrer 30£/Mt. Der Koordinator der Coobidiepschule, Dieudonne Matungulu war im Ministerium für Gespräche eingeladen. Das Ziel dieses Besuches war, dass alle Lehrer und Ordensleute noch in diesem Jahr ihren Lohn erhalten. 
  3. Die Stiftung Vontobel hat letztes Jahr Geld gespendet für die Einrichtung der Schule. Schulbänke wurden gekauft. Leider hat es immer noch zu wenig, da die Schülerzahl stetig ansteigt.
  4. Die Sicherheitsmauer um das Schwesternhaus konnte nach dem Unwetter des letzten Jahres wieder aufgebaut werden.
  5. Die Kriminalität in der Stadt Kananga hat zugenommen. Vor ca. einem Monat wurde der Wächter des Schwesternhauses in der Schule Kananga ermordet. Letzte Woche wurde eine Person aus dem Wohnquartier von Dieben besucht, beraubt und ermordet. Letztes Wochenende brachen Diebe in der Universität Kasay ein. Sie überfielen den Wächter und entwendeten viel Geld.
  6. Die Angst der Bevölkerung ist gross.
    Aus diesen Gründen hat Joseph veranlasst, dass immer zwei Wächter in der Nacht die Schulen sowie die Schwesternhäusern bewachen.
  7. Etwa 76 Studenten besuchen fleissig die Vorlesungen in der Hochschule von Kamutanga. Eigentlich wollte man letztes Jahr für die Studenten Dependances bauen. Nun hat man aber zuerst den Lehrern mit ihren Familien ein Gästehaus gebaut. Zurzeit wohnen zwei Familien in diesem Gebäude. Nach Ostern ist geplant, dass man mit den Bauten der Dependance beginnen kann

Allgemeines

 

Das vergangene Vereinsjahr war mit der Heimreise von Joseph geprägt. Viele Freunde und Gäste konnten am 20 Oktober 13, in einem feierlichen Gottesdienst mit anschliessenden Mittagessen, sich von ihm verabschieden.

Auch wenn es nicht viele gemerkt haben, die Vorbereitungen zur Rückkehr ins Heimatland verliefen sehr stressig und chaotisch. Joseph konnte nicht alles in den einen Container verpacken, sodass wir im Vorstand kurzfristig entschieden haben, ihm mit einem zweiten Container zu helfen. Seine letzten Habseligkeiten und die 350 Stühle der Gemeinde konnten wir am 18. Januar verpacken und verschiffen. 

Kaum zwei Tage zu Hause in Kamutanga verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Joseph rapid. Nur mit Hilfe seiner Landsleute und dem schnellen richtigen Entscheid, flog er zurück in die Schweiz für medizinische Untersuchungen. Eine Notoperation rettete ihm das Leben. Die Ärzte entschieden, dass Joseph erst wieder nach Hause fliegen darf, wenn alle Werte und sein Befinden wieder gut sind. Seit Montag weilt er wieder in Kanada bei seinen Geschwistern und hofft, dass er definitiv Mitte bis Ende April nach Hause gehen kann.

 

Im Sommer 2012 durften wir bei schönstem Wetter im Schlosspark St. Andereas die Aktion „Zug für Afrika“ feiern. Geplant wäre, dass wir diesen Anlass letzten Sommer wiederholt feiern können. Leider ist der Schlossmitinhaber Ferdinand Pacher letzten Frühling sehr schwer erkrankt und seinem Leiden in der Nacht zum 11. November überraschend schnell erlöst worden. Wir alle haben Ferdinand und sein Engagement für die Schwächeren dieser Welt sehr geschätzt. Die Nachricht seines Todes war für uns alle einen riesigen Schock. Sein Engagement geht weit über seinen Tod hinweg. So durften wir eine grosse Spende aus der Kollekte seiner Beerdigung und von seinem Nachlass, entgegennehmen. Wir haben an einer Sitzung im Vorstand entschieden, dass wir diese Spenden speziell einsetzen möchten im Gedenken an Ferdinand.

Ende Juli 2013 erhielte ich nach langem Warten endlich den Entscheid für eine Steuerbefreiung des Vereins.

Zum Schluss herzlichste Grüsse an alle von Joseph.

Ich bedanke mich im Namen des Vorstandes bei allen, die uns in irgendeiner Form unterstützen. Vielen, vielen Dank.

Katharina Küng, März 13

11-1
Der neu gekaufte Jeep für die Gesundheitsstationen