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Moyo

Jahresbericht 2010

Liebe Freunde des Vereins „Moyo“ Partnerschaft Baar – Kongo

Es sind nun einige Monate vergangen seit unser Verein am 21. September 09 im Restaurant Landhaus mit 16 interessierten Gästen gegründet wurde.

Im vergangenen Vereinsjahr trafen wir uns für drei Vorstandssitzungen so wie zu einigen Sitzungen mit einzelnen Mitgliedern des Vorstandes.

An der ersten Sitzung im Januar 2010 haben wir uns überlegt, was unsere Prioritäten für die Vereinsarbeit sind.

Für die Mitgliederwerbung hat Katharina Küng einen Flyer gestaltet. Das Vereinslogo hat unsere Präsidentin mit Hilfe Jetta Zanier kreiert. Das Konto für den Verein hat Priska Dossenbach als „Finanzfrau“ eröffnet.

Unser Pfarrer Joseph Kalamba war einen Monat nach der Gründung „zu Hause“ im Kongo. Erwin Hartmann und Herr und Frau Lüthi haben ihn zum Teil begleitet. Nach der Rückkehr hat uns Joseph Kalamba eindrückliche Bilder gezeigt. Mit Freude durften wir erfahren, dass drei von vier Entbindungsstationen bestens funktionieren

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Die vierte Station in Mukonda, auf der anderen Seite des Flusses Lulua, konnte nur zum Teil in Betrieb genommen werden. Das heisst, die kleine Tagesambulanz funktioniert dafür. Es werden vor allem Einheimische mit tropischen Krankheiten gepflegt. Da die Strassen wegen der Regenzeit in einem schlechten Zustand waren, konnten die Patientenbetten und die Matratzen nach Mukonda noch nicht transportiert werden.

Die Fähre von Kamutanga-Mubinza nach Luiza ist in einem desolaten Zustand, so dass momentan keine Lastwagen den Fluss überqueren können. Um Mukonda überhaupt zu erreichen, muss man mit dem Lastwagen erst nach Kamutanga-Kananga (160 Km), dann von Kananga-Nguema (150 Km) und von Nguema nach Mukonda (30 Km)fahren,  340 Km. Dazu kommt, die Strecke Kananga-Nguema ist für einen alten Lastwagen die schwierigste. Man überlegt sich nun, ob man während der Trockenzeit mit einem Jeep das Material zu transportieren versucht. Das würde allerdings heissen, dass man diese lange Strecke mehrmals fahren müsste. (dabei nicht zu vergessen sind die horrenden Benzinkosten)

Erste Priorität unserer Arbeit ist die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der ländlichen Bevölkerung in unseren vier Entbindungsstationen. So wurde mit dem Pflegeteam von Mukenge vereinbart, dass man dreimal jährlich in Kananga eine grosse Menge von Medikamente einkauft. Der erste Einkauf wurde im Januar 2010, der zweite im Mai und der dritte im September geplant und ausgeführt. Maman Lily und eine Ordensschwester von Kamponde haben die Verantwortung in Zukunft dafür übernommen. Pro Station und Monat werden 200 US Dollar benötigt, d.h. 3200 US Dollar im Quartal.

 

Die Auswirkung für die Bevölkerung ist positiv. Dank dieser externen Unterstützung wird der Preis für die Bevölkerung stark reduziert, so dass auch viele arme Familien den Zugang zum Gesundheitssystem haben. Sie sind froh und glücklich mit der guten Pflegearbeit in unseren Entbindungsstationen.

Joseph Kalamba berichtete auch über den Stand der Bauarbeiten der Mädchenschule in Mikele. Eltern und auch Schüler von Ntambue-Muenze und Kamutanga waren letztes Jahr intensiv an den Ausgrabungen der Termitenhügel beschäftigt. Durch die tägliche harte Arbeit der Angestellten der Cooperative, konnte die Herstellung der Backsteine fertig gestellt werden. Insgesamt wurden ca. 60’000 Backsteine hergestellt, gebrannt und zur Baustelle im Dorf Ntambue-Muenze transportiert. Da die fertigen Backsteine für den Bau des Schwesternhauses benützt wurden, konnte dafür die Mädchenschule in Mikele im Sommer noch nicht gebaut werden. Nun soll es aber dieses Jahr nachgeholt werden. Die Mittel dafür genügen noch nicht. Aber die Cooperative und die umliegende Bevölkerung bleiben am Ball.

Inzwischen ist das Schwesternhaus in Ntambue-Muenze fertig gebaut worden, damit die Ordensschwestern von Kamponde die Mädchenschule in Mikele übernehmen und leiten können. Das Schwesternhaus wurde  im Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht.

Auch unser neuer Bischof von Basel, Felix Gmür, hat während seines Aufenthaltes in Kamutanga, an diesem Gottesdienst teilgenommen und er hat sich für die Bevölkerung gefreut.

Allerdings fehlen im Schwesternhaus Mikele noch die Inneneinrichtungen, da die Baukosten höher waren als ursprünglich geplant. Es fehlen noch Toiletten, Dusche, Küche, Wohnmobiliar, Solarlampen und so weiter.

Unsere zweite Aktion im Bereich Ausbildung der Mädchen kam durch die Hilfe von der Stiftung Leopold Bachmann. Herr und Frau Lüthi sind seit vielen Jahren mit unserem Pfarrer Joseph befreundet. Sie haben bei dieser Stiftung nach Geld gefragt für den Bau einer Schule in der Nähe von Kananga. Die Stiftung hat zugesagt, aber sie braucht eine offizielle Struktur wie unseren Verein Baar-Kongo als Trägerin und Garantie für die Vermittlung der Mittel. So floss das Geld für die Überweisung über unser Konto.

 

Ich kann euch mit Freude mitteilen, dass auch der Bau in der Nähe des Flughafens Kananga  bereits fertig gebaut ist und schon im täglichem Dienst der armen Kindern und Jugendlichen steht. Das Schulhaus wurde im November in Anwesenheit von Erwin Hartmann von Schaffhausen eingeweiht.

Die Bevölkerung in diesem Elendquartier von Kananga ist sehr glücklich darüber.

Kaum fertig gebaut, sind neue Probleme aufgetaucht.

In jedem Klassenzimmer kommen mehr SchülerInnen als geplant. Eigentlich ist es ja eine gute Nachricht, wenn viele Kinder die Schule besuchen möchten. Aber auf der anderen Seite ist die Anzahl SchülerInnen pro Klasse bereits massiv überschritten. Die sechs Schulzimmer sind zu klein geworden und platzen bereits aus allen Nähten. Stellen sie sich vor, in der ersten Primarschule sind 140 Schülerinnen und Schülern, in der zweiten Klasse sind 92 und in der dritten 73 SchülerInnen. Insgesamt besuchen seit der Eröffnung 428 SchülerInnen dieses bescheidene Schulhaus in der Nähe vom Flughafen Kananga. Der akute Platzmangel in der Schule, bereitet den Ordensschwestern und Lehrern viel Kopfzerbrechen.

Das zweite Problem ist die Distanz zwischen der Schule „Mont Calvaire“ und der Wohnung der Ordensschwestern. Die vier Ordensschwestern, die sich bereiterklärt haben, die Verantwortung in dieser Schule in Kananga zu übernehmen, bräuchten dringend ein kleines zu Hause vor Ort. Im Moment müssen sie täglich 5 Km hin und zurück laufen um ihre Verantwortung wahr zu nehmen.

Die Stiftung Leopold Bachman wurde deshalb nochmals angefragt für einen solidarischen Beitrag.

Einiges konnten wir dank Ihren grosszügigen Spenden in Angriff nehmen. Mit Ihrer Spende ermöglichen sie unsere Hilfe. Sie bekunden damit Ihre Solidarität mit der leidenden Bevölkerung und Ihr Vertrauen gegenüber unserem Pfarrer Joseph, seiner Cooperative Bidiep Bidiep. und unserem Verein.

An dieser Stelle ein grosses Dankeschön, Vergelts Gott!

Baar, im Januar 2011

k-kueng

Katharina Küng

Präsidentin